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Vorbereitungen für einen glutenfreien Haushalt

Aktualisiert: 25. Feb. 2019


Louisas Ergebnisse der zweiten Blutabnahme sind da und es ist ganz eindeutig: Gliadin IgG und IgA, Anti-Transglutaminase AK - alle Werte erheblich erhöht. Anti-Endomysiale Antikörper, die vereinfacht gesagt, den Grad der Dünndarmschädigung widerspiegeln ebenfalls viel zu hoch und sie hat eine genetische Prädisposition für die Entstehung einer Zöliakie. Was uns vorher schon ziemlich klar war, ist also nun bestätigt: Louisa wird ihr Leben lang auf Gluten verzichten müssen.


Aber was bedeutet es eigentlich, glutenfrei essen zu müssen? Es reicht nicht aus, einfach ein paar glutenfreie Lebensmittel zuhause zu haben und den Rest im Kühlschrank und die Töpfe mit den anderen Familienmitgliedern zu teilen. Glutenfreie Ernährung MUSS ganz strikt eingehalten werden. Da gibt es kein: "Na, einmal vom Kuchen abbeissen wird dich schon nicht krank machen."

Zöliakie ist keine Unverträglichkeit, die bei Nichteinhaltung der Ernährung mal kurz Bauchweh verursacht, und, sobald man wieder glutenfrei isst, ist alles wieder gut. Nein, glutenhaltige Ernährung erzeugt bei Menschen mit Zöliakie eine Entzündung des Dünndarms. Und damit ist nicht zu scherzen, denn viele Folgeerkrankungen bis hin zu Krebs sind die Folge.


Das heisst also, alles muss fein säuberlich getrennt werden. Glutenfreie Sachen kommen in die Laden über den glutenhaltigen, damit nichts hinunterbröselt. Bei uns sind Louisas Dinge in eigenen Boxen aufbewahrt und mit einem Glutenfrei-Sticker versehen. Sie hat quasi ihre eigene Abteilung in den Schränken und im Kühlschrank. Die Küche muss von sämtlichen Bröselresten frei gemacht werden, Töpfe, Pfannen, Besteck am besten nochmal gründlich waschen, Schubladen und Schränke auswischen. Wir haben gleich für Louisa ein neues Set Töpfe und Kochlöffel aus Plastik gekauft (in rot zur besseren Unterscheidung) , da in den alten Holzkochlöffeln und Schneidebrettern Reste von Gluten festsitzen können.


Und ist die Küche einmal sauber, muss man im Alltag, vor allem mit mehreren Kindern im Haushalt, auch ganz schön aufpassen. Kein Buttermesser, das für einen Weizentoast verwendet wurde, darf wieder in die Butterdose, kein Marmeladenlöffel darf mit Kipferlbrösel nochmals verwendet werden. Also, entweder aufpassen oder gleich 2 Butterdosen und 2 Marmeladegläser kaufen und jeweils eines "bekleben"*.


Am besten und einfachsten ist es sicherlich, die ganze Familie auf glutenfreie Ernährung umzustellen, doch das ist in der Praxis nicht immer umsetzbar. Bei uns gibt es da Louisas große Brüder, Leo und Simon, die wahre Nudelliebhaber sind und auch von ihrem Crunchy-Müsli und Toast mit Butter in der Früh nicht abweichen würden. Bei aller Liebe zur kleinen Schwester - beim Frühstück gibt es da keine Rücksicht.

Das Mittagessen der Buben findet, bis aufs Wochenende, in Schule und Kindergarten statt, und am Abend gibt es für alle glutenfrei. Ihre Brüder sollen erstens lernen, Rücksicht zu nehmen (aber auch das Gebrüll von Louisa beim Anblick einer Pizza, die sie nicht essen darf, ist ohrenbetäubend und nicht lange auszuhalten :-)) und zweitens ist es viel gesünder, weniger Kohlenhydrate in From von Nudeln, Knödeln und Brot zu essen. Wir nehmen Louisas "Krankheit" als Chance, uns alle gesünder und vor allem mit frischen Zutaten zu ernähren.

Mit dieser Aufteilung kommen wir momentan gut zurecht, aber wir sind erst bei Tag 10 der glutenfreien Ernährung und haben noch nicht alle Alltagssituationen erprobt, die da noch auf uns zukommen.



* Die Glutenfrei-Sticker habe ich übrigens auf Amazon bestellt, es reichen aber auch Allzweckkleber mit Namen beschriftet.

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